

Wie viel kreatives Potenzial in kurzer Zeit entstehen kann, zeigte unsere Zusammenarbeit mit der HfG Schwäbisch Gmünd eindrucksvoll. Im Rahmen des Semesterprojekts „Flexible Office“ entwickelten Studierende des Produktgestaltungsstudiums vielfältige Möbel- und Raumideen – basierend auf intensiven Einblicken in unterschiedliche K+N Bereiche wie Produktion, Ausstellung, Nachhaltigkeit, WORK.CULTURE.MAP und die Stilwelten.
Nach dem Kick-off bei uns in Karben folgten Researchphase, Konzeptentwicklung und ein Zwischenfeedback in Schwäbisch Gmünd. Zur Abschlusspräsentation kehrten die Studierenden zu uns zurück – mit beeindruckenden Ergebnissen, die Teams aus Konstruktion, Produktmanagement, Vertrieb, Planung und Raumsystemen gleichermaßen begeisterten. Die Bandbreite der Konzepte reichte von Sitzmöbeln über modulare Stauraumlösungen bis hin zu innovativen Raumstrukturen.
Im Anschluss prüften Expertinnen und Experten aus verschiedenen Abteilungen die Machbarkeit der eingereichten Konzepte. Rasch wurde deutlich, dass zwei Entwürfe besonders herausragen:
Für Hexwall konnten wir kurzfristig eigene Prototypen erstellen. Für Capsule erhielten wir externe Unterstützung durch die Pill GmbH, eine Bau- und Möbelschreinerei in Burgstetten, die den finalen Messeprototypen umsetzte.
Insgesamt wurden alle acht Projektideen von uns auf der ORGATEC 2024 im IMPULSE.HUB ausgestellt. Die Studierenden hatten zudem die Möglichkeit, ihre Konzepte im Rahmen eines Vortrags vorzustellen. So erhielten sie direktes Feedback von Fachbesucherinnen und Fachbesuchern, ein wertvoller Bestandteil ihres Lern- und Entwicklungsprozesses.
Valentin Habiger berichtete über den Entwicklungsprozess seiner Hexwall. Er schilderte, dass die Idee aus dem Wunsch entstand, „eine Lücke zwischen minimalistischen Akustikwänden und großvolumigen Raumtrennern zu schließen“. Die hexagonale Form sei dabei bewusst gewählt worden, da sie – inspiriert von der Natur – hohe Stabilität bei geringem Materialeinsatz ermögliche. Im Interview betonte er, wie spannend es gewesen sei, die Struktur in ein modulares, funktionales System zu überführen: „Die Entwicklung von Add-ons wie Regalen, Pflanzenhaltern oder Whiteboards hat gezeigt, welches Potenzial in der Flexibilität der Hexwall steckt.“ Gleichzeitig mussten Aspekte wie Stabilität, akustische Wirksamkeit und Nachhaltigkeit sorgfältig ausbalanciert werden.
Auch Paul Allemeyer, Entwickler von Capsule, erklärte im Gespräch, dass die Grundidee darin lag, „einen geschützten Bereich zu gestalten, bei dem der Nutzer über eine einfache Drehbewegung selbst bestimmen kann, wie viel Konzentration oder Austausch er gerade braucht.“ Impulse für das Design seien vor allem der Wunsch nach einer einladenden, gemütlichen Atmosphäre sowie einem persönlichen Rückzugsort gewesen. Als größte Herausforderung beschrieb er die Kombination aus „kostengünstiger Umsetzung, nachhaltigen Materialien und hohen gestalterischen Ansprüchen“. Besonders spannend empfand er die enge Zusammenarbeit mit König + Neurath – „vom Papier bis zum 1:1-Modell mitzuerleben, wie sich die Idee weiterentwickelt, war ein Highlight des Projekts.“
Die Gespräche mit Paul Allemeyer und Valentin Habiger haben eindrucksvoll gezeigt, wie viel Leidenschaft, Reflexion und Innovationskraft in den beiden Projekten steckt. Beide Studierenden haben nicht nur überzeugende Produktideen entwickelt, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen moderner Arbeitswelten bewiesen. Besonders beeindruckt hat uns, wie konsequent sie Designqualität, Funktionalität und Nachhaltigkeit miteinander verknüpft haben. Die Interviews verdeutlichen, welchen Mehrwert Hochschulkooperationen für uns bieten: frische Perspektiven, mutige Denkansätze und kreative Lösungen, die unser Portfolio bereichern und Impulse für zukünftige Entwicklungen setzen.
Ein wesentlicher Aspekt unserer Zusammenarbeit mit der HfG Schwäbisch Gmünd ist das gemeinsame Verständnis von sozialer und ökologischer Verantwortung im Designprozess. Die Hochschule verfolgt einen klaren Anspruch, der weit über gestalterische Ästhetik hinausgeht. So betont die HfG: „Bei uns geht es um die Frage, was wir wirklich (haben) wollen, brauchen und was sinnvoll ist. Nicht alles was machbar ist, sollte getan werden. An der HfG haben wir wenig übrig für bloßes ‚Aufhübschen’ oder für Wegwerfprodukte, die sich zu Müllbergen auftürmen und in den Ozeanen landen. Auch reine Luxusobjekte finden wir nicht sonderlich prickelnd. Wir machen lieber Hilfreiches und Nützliches. Einfach das Gute. Und wir machen das Gute einfach. Und zwar für alle. Ganz vorne und in kompromissloser Qualität.“ Diese Haltung spiegelt sich auch im Projekt „Flexible Office“ wider: Funktionalität, Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Mehrwert standen für die Studierenden im Mittelpunkt. Viele der Abschlussarbeiten, die diesen Anspruch eindrucksvoll zeigen, sind auf der Portfolio-Seite der HfG zu finden, auf der die Abschlussarbeiten der Absolvent*innen archiviert werden.






